Der Jagdreiter Knigge
An einer Reit- oder Schleppjagd sollte nur teilnehmen, wer vom Veranstalter schriftlich, oder -in Ausnahmefällen- mündlich eingeladen wurde. Dieser Einladung antwortet man in entsprechender Form, also schriftlich, denn die Planung einer Reitjagd hängt von der Zahl der Gäste ab. Vorbehaltlich der Zusage, ist jedes Wetter geeignet um an einer Reitjagd teilzunehmen, denn es gibt entsprechende Kleidung.
Die Organisatoren investieren viel Energie, Zeit und Geld, um den geladenen Gästen, ein erlebnisreiches Ereignis mit pferdegerechten Sport zu bieten. Das sollte jeder geladene Gast bedenken und sein Verhalten danach richten.
Die Vorbereitung auf eine Jagd beginnt mit dem Training des Pferdes. Das Pferd sollte durch entsprechende Dressurarbeit durchlässig gemacht sein um das mehrmonatige Geländetraining zu erfolgreich zu absolvieren. Es muss so aufgebaut sein, dass es dem Schwierigkeitsgrad, aufgrund der Jagdeinladung, entspricht, dies trifft im übrigen auch für die Reiterinnen und Reiter zu.
Anleitungen hierzu finden sich auch im FN Handbuch Jagdreiten.
Es ist Tierquälerei, von einem zu jungen, zu alten, zu heftigen oder untrainiertem Pferd eine Jagdbeteiligung zu verlangen.
Für jeden eingeladenen Reiter sind drei gleiche Bedingungen zu beachten: fit, fröhlich und fair zu sein. Geht man in die Oper oder ins Konzert, so kleidet man sich entsprechend des Anlasses. Reitet man eine Jagd, so gelten, was die Kleidung anbelangt, zumindest turniersportliche Bedingungen.
Ausrüstung für das Pferd:
Vielseitigkeits- oder Springsattel; rutschfeste, weiche und gepflegte Sattelunterlage; einwandfreie, stabile Steigbügelriemen; große, schwere Steigbügel mit Gummieinlagen; Vorderzeug bei schlechter Sattellage; Trensenzaum, Pelhamzaum, oder Springkandare; als Hilfszügel nur Martingal und nur zum Trensenzaum. Zur Sicherheit müssen alle Teile zu Hause überprüft werden. Ist ein Pferd mit oben genannter Ausrüstung nicht zu halten während des Trainings, sollte man aus Sicherheit für sich und andere auf die Jagd verzichten. Ein Kampf mit dem Pferd ist kein Jagdvergnügen und gefährdet Reiter und Pferde.
Pferde, die schlagen, erhalten eine rote Schleife im Schweif und solltem am Schluss des Feldes geritten werden.
Piköre werden vom Master vor Jagdbeginn vorgestellt, ihren Anweisungen ist unbedingt Folge zu leisten, sie haben für einen reibungslosen geordneten Jagdablauf zu sorgen. Den Schlusspikören kommt besondere Bedeutung zu, sie müssen jederzeit Hilfe leisten und herbeiholen können, hier sind Handy und absolut sichere Reiter und Pferde gefragt.
Querulanten und Besserwisser gehören zu den unbeliebten Gästen und sollten sportlichen Jagden fernbleiben.
Eine längere Schrittstrecke bis zum Aufgalopp ist jagdgerecht und zu empfehlen.
Reiten Sie nie im falschen Feld. Überschätzung des Könnens von Reiter und Pferd bedeuten ein erhöhtes, nicht kalkulierbares Risiko kann unfallträchtig sein und stellt im Regelfall eine Störung des Jagdfeldes dar.
Den gewählten Platz im Jagdfeld gibt man während der ganzen Jagd nicht mehr auf. Es wird Strich und auf Lücke geritten. So trägt man zu einem geordneten, sicheren Jagdverlauf bei.